Die Djembe

Aussehen
Die Djembé ist eine westafrikanische kelchförmige Trommel. Sie besteht aus einem oberen, bauchig rund geformten Korpus und einem schlankeren, zylinderförmigen Fuß. Das Fell besteht heute meist aus dünnem geschorenem Ziegenfell, früher wurde statt dessen Antilopenfell benutzt. Die Trommel wird heute noch aus einem einzigen ausgehöhlten Baumstamm geschnitzt.
Die durchschnittliche Djembé ist ca. 60-65 cm hoch und hat einen Felldurchmesser von ca. 30-40 cm. Die im Inneren ausgehöhlte Form entspricht der Äußeren. Die durchschnittliche Wandstärke liegt zwischen 2 bis 3 cm. Ursprünglich wurde das harte Holz der "Afzelia afrikana Leguminosae'"- das Lenké-Holz verwendet. Es wächs in den Siedlungsgebiet der Malinke und zeichnet sich durch eine besondere Festigkeit für die hohe Zugkraft der Trommelbespannung aus. Auch heute noch zeichnen sich gute Trommeln durch dieses besondere Holz aus. Holzbauer aus anderen Regionen steht diese Pflanze nicht zur Verfügung (wächst dort einfach nicht), deshalb ist das Holz oft sehr weicher und leichter. Inzwischen werden Djembes in der ganzen Welthergestellt. Es gibt Djembes aus Kenia, Indien, Deutschland und den USA Es gibt sogar schon seit geraumer Zeit industriell gefertigte Djembes aus Holz oder Glasfiber mit Plastikfellen.
Viele Spieler befestigen an ihrem Instrument Rasselbleche, „Kessing“ genannt, die beim Trommeln einen metallisch klappernden Effekt (snare) erzeugen.

Bespannung und Stimmen
Das Fell wird durch ein Ring- und Schnursystem gespannt. Das Trommelfell wird am oberen Kelchrand zwischen zwei Eisenringen eingeklemmt und durch das Schnurspannsystem gegen einen am Ende des Korpus geschweißten Eisenring nach unten gezogen. Die Djembé wird mit einem speziellen Spannknoten gestimmt, der nach einem einfachen Muster geknüpft wird und die Djembé spiralförmig umläuft. Dabei werden immer zwei nebeneinanderliegende Längsschnüre mit dem Spannseil zusammengezogen und bilden sich immer wieder überkreuzende Maschen.Die Spannung des Fells und damit der Klang der Trommel hängt von der Spannung der Schnürung, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit ab.

Ursprung
Djembé geht auf das Volk der Malinké in Westafrika zurück. Traditionell waren es die Schmiede (Numuns), die die Bäume mit ihren Eisenwerkzeugen aushöhlten konnten und mit einer Membran aus Tierhaut bespannten. Überall wo Menschen leben, die zum Kulturkreis der Malinke (und Bambara) gehören, wurde die Djembe gespielt. Ihre Einflüsse findet man in den heutigen afrikanischen Ländern: Guinea Conacry, Mali, Senegal, Gambia, Burkina Faso, sowie der Elfenbeinküste. Die ersten Djembés erreichten die westliche Welt in Paris zwischen 1940-1960 durch Filme und die Tourneen des Les Ballets Africains mit dem jungen Papa Ladji Camara, geleitet von Fodeba Keita aus Guinea.

Klang und Spielweise
Die Djembe wird mit den Händen geschlagen, wobei durch differenzierte Handstellung auf dem Fell die verschiedenen Klangfarben (tiefer Baß, mittlerer Open und hoher Slap) entstehen. Der tiefen Bassschlag (bass) wird flach in der Mitte der Trommel geschlagen, den flachen Schlag am Rand des Fells (open/tone) und den peitschenartig geschlagenen Slap, bei dem die Finger peitschartig am Rand aufschlagen.
Viele Spieler und auch Lehrer benutzen eine andere Technik. Die ich "Conga-Technik" bezeichnen möchte. Beim Slap rutscht die Hand weiter auf das Fell und bildet einen Hohlraum. Diese Technik ist von anderen Trommeln übernommen worden. Klingt aber genauso gut.

Rhythmen und Stil
Die Djembe fungiert als Soloinstrument und als Begleitinstrument des traditionellen Trommelensembles. Die typische Besetzung eines Ensembles besteht aus ein bis zwei Begleit-Djembés, einer Solo-Djembé und ein bis drei Basstrommeln (Dunduns) . Erst durch das Zusammenspiel von Djembes und den Basstrommeln entsteht eine Melodie, je nach Charakter des Stückes.
Zu Beginn eines Stückes erklingt meist ein mehr oder weniger langes Intro, das mit einem Signal des Solisten (blocage) zum eigentliches Stück überleitet. Mit der Blocage des Solisten werden auch Wechsel innerhalb des Stückes und das Finale angezeigt.

 

Tips zum Kauf einer Djembe

Eine schwere Djembe aus hartem Holz klingt besser. Es muss auch nicht Holz sein, eine Fiberglas- Djembe hat auch viele Vorteile. Andererseits, falls es Linke-Holz ist, sofort nehmen!
Der Fuß sollte nicht zu lang sein. Am besten ist ein Verhältnis von 1:1 von Corpus zu Fuß.
In die Djembe schauen. Möglichst glatt und sauber verarbeitet sollte die Innenwand sein. Die Wand ist möglichst nicht zu dick.
Der obere Ring sollte knapp unter der Schlagfläche liegen, damit ihr euch beim Spielen nicht die Hände zerschlägt. Das Fell sollte nicht zu knapp am Ring abgeschnitten sein.
Die Schnur sollte nicht zu dünn und nicht zu weich sein. Schnüre, die nachgeben wie Gummiband, halten die Spannung nicht. Die Schnur sollte eng gespannt sein. Hoffentlich ist das Ende sehr lang!! Das ist wichtig, wenn es um das Nachstimmen geht.
Die Djembe soll zu dir und deinen Händen passen. Deshalb erstmal am besten selbst ausprobieren und sich ruhig mal dran setzen, auch wenn ihr noch nicht spielen könnt.
Und am wichtigsten: der Klang der Djembe muss dir gefallen. Deshalb möglichst die Djembe spielen oder spielen lassen. Besonders der Bass ist wichtig, weil alles andere durch die Lagerung verändert sein kann. Deshalb ist es sehr problematisch eine Djembe im Internet zu kaufen. Wenn man den Händler nicht sehr gut kennt, kauft man die Katze im Sack. Besser ist es auf Festen, Veranstaltungen und Messen sich eine Djembe auszusuchen. Diese sind auch meist wesentlich billiger.
Und lasst euch nicht durch schöne Ornamente beeinflussen. Für den Klang ist das irrelevant. Schönheit ist nur das letzte Entscheidungskriterium.
Die besten Djembes kommen natürlich aus Guinea. Eventuell auch Efenbeinküste. In anderen Afrikanischen Ländern ist das gute Holz knapp.
Der Preis einr guten Djembe kann schon 300,- bis 500,- Euro betragen. Für den Anfang reicht aber eine für 100,- Euro auch aus. Beim letzten Import-Shop habe ich eine (mittelprächtige) Djembe für 50,- Euro abgestaubt. Dort werden sie einem gerade zu hinterher geworfen. Ich frage mich, wie da die Kosten gedeckt werden können.